Sonntag, 21. Februar 2010

San Rafael und die ersten Tage auf dem Rad

Nach 13 Stunden Busfahrt in den legendär luxurösen Busen Argentiniens, kam ich in San Rafael an. Nach Buenos Aires erscheint einem diese Stadt mit ihren 175.000 Einwohnern wie ein Dorf und man fragt sich wo die sich alle verstecken. Eine Überraschung ereilte mich, bei der Ankunft im Hostel. Schon an der Rezeption musste ich feststellen, dass es ab hier wohl nicht mehr ganz so einfach ist mit Englisch durchzukommen. Und tatsächlich befanden sich im Hostel fast nur Argentinier. Ich genoss die Chance endlich mal ein paar Brocken Spanisch üben zu können. Die Gäste des Hostels haben mich auch direkt freundlich und herzlich in Ihre Gruppe integriert. Und trotz Verständigungsprobleme (danke an eine beiden Übersetzer Alejandra und Alejander) hatte ich unglaublich viel Spaß. Mein Fahrrad erreichte San Rafael mit einem Tag Verspätung, weswegen ich letztlich eine Nacht mehr als geplant dort verbrachte. Die erste Tour war dann eine "Proberunde" mit Start und Ziel im Hostel. Ziel war ursprünglich "El Tigre" (hat nichts mit dem "Tigre" in Buenos Aires zu tun). Dort angekommen musste ich nach einigen Stunden durch die Hitze feststellen, dass es entgegen meiner Annahme nicht wirklich eine Möglichkeit zum Baden gehen ist, sondern nur ein Aussichtspunkt. Ich machte mich also weiter auf zum nächsten See. Zunächst versuchte ich querfeldein ab zu küzen, was fatal fehlschlug. Anstatt voran zu kommen, hatte ich drei Platten und kehrte schließlich zurück an die Stelle, wo ich den Weg verließ. Letzten Endes kam ich nach 72km wesentlich später als geplant und von der Sonne verbrannt wieder am Hostel an. Die Landschaft auf dieser Strecke war unglaublich, leider war der Akku meiner Kamera leer und der Ersatzakku im Hostel. Zum Einkaufen war es nun zu spät und ich musste das Besorgen einiger wichtiger Dinge für die Tour auf den nächsten Tag verschieben, weswegen sich meine Abfahrt in San Rafael um einen weiteren Tag verzögerte. Getröstet wurde ich am Abend mit einem "Asado". All die tollen Argentiniern versammelten sich zum gemeinsamen Grillen und wir hatten wieder einen super abend.
 
Grillchef und Übersetzer Alejander

Dann ging es endlich los. Von San Rafael in drei Etappen über das Valle Grande nach Malargue, wo ich derzeit bin.
Das Valle Grande war eine ebenso beeindruckende wie anstrengende Gegend. Über etliche auf und abs auf meißt Schotterpiste ging es vorbei an einigen Seen und etlichen Bergen vulkanischen Ursprungs. Die Hitze am ersten Tag war zermürbend und in den heißesten Stunden war es schwierig auch nur ein bisschen Schatten für eine Rast zu finden.

Einziges schattiges Plätzchen, um ein paar Nudeln als Stärkung zu kochen
Hier wartet eine spannende Abfahrt
 
Und der Blick zurück auf den darauf folgenden Aufstieg

 
Das Dorf "El Nihuil". Ende des Valle Grande und für mich Gelegenheit meine Vorräte aufzufüllen
 
Nach dem Valle Grande erwarteten mich zahllose Kilometer über eine Hochebene (zw. 1350 und 1650 m. ü. NN) mit einem stetigen schwachen auf und ab.
 
Nach einer Strecke von insgesamt 200km erreichte ich dann den ersten Meilenstein. Ein Kilometerschild der Ruta 40

Um das Glück vollständig zu machen wurde ich dann nur wenige Kilometer weiter von einer Gruppe Argentinischer Hobbyrennradfahrern zu einem Asado eingeladen
 
Insgesamt habe ich so in den letzten drei Tagen 240km hinter mich gebracht. Zwei Nächte im Zelt geschlafen und bin nun wieder in der Zivilisation angekommen. Für morgen heißt das Zeil "Bardas Blanca". Das heißt 68k und 550 Höhenmeter. Eventuell werde ich es aber auch langsam angehen und unterwegs irgendwo campieren.
Wer etwas genauer wissen will, wo ich langgefahren bin, für die gibt es die GPS-Tracks meiner Tour. Diese Datei lässt sich mit GoogleEarth öffnen und man kriegt die einzelnen Tagesabschnitte meiner Strecke angezeigt.


1 Kommentar:

  1. eine schöne tour mein lieber.freue mich auf mehr von dir! Scheinst ja gut anzukommen bei den argentieniern.wie auch nicht !;-)
    wünsch dir noch viele schöne erlebnisse und tolle bekanntschaften.
    Gruß
    sven

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