Mittwoch, 22. Februar 2012

Reiche Scheichs und arme Arbeiter



Aufgrund der leicht chaotischen Organisation, hatte ich zum Zeitpunkt meines Abfluges, noch keine Ahnung, wo ich mich mit Ernst treffen würde. Bzw. was mein erster Anlaufpunkt in Duabi sein wird. Vereinbart war, dass er (da er einen Tag vor mir in Dubai angekommen ist) eine Unterkunft organisiert und mir eine Email schreibt. Bei der Zwischenlandung in Doha, checke ich also meine Nachrichten und erfahre, dass Ernst erfolgreich war. Eigentlich wollte er uns über couchsurfing eine Couch organisieren. Statt dessen hat er uns einen Scheich organisiert, der ihn in eins seiner Hotels eingeladen hat. Ich lande also, morgens in Dubai, packe mein Fahrrad aus und mache mich das erste mal mit dem Fahrrad auf den Weg durch den Stadtverkehr von Dubai. Nach einigen Mühen, finde ich das von Ernst beschriebene Hotel, und lasse ihn aufwecken. Es stellt sich heraus, dass er, als er mit dem voll beladenen Fahrrad unterwegs war, auf der Straكe von einem Scheich angesprochen wurde.und dieser ofensichtlich so begeistert, von der Art des Reisens war, dass er Ernst zum Essen einlud und ihm eine Unterkunft zur Vefügung stellte. Nachdem Ernst, bereits am Vortag in den Genuss des Mittagessens beim Scheich gekommen ist, sind an diesem Tag wir beide eingeladen und nutzen das auch aus. Wie wir später erfahren, sind wir bei einer der reichsten und mächtigsten Familien zum Essen eigenlaen Das Hotelpersonal führt uns zu dem eindrucksvollen Haus, wo wir neben einem leckeren Essen noch eine kurze Führung duch einen Teil des Hauses bekommen, um dann zurück zum Hotel gefahren zu werden. Das Anwesen spiegelt durchaus den imensen Recihtum dieser Familie wieder. So gibt es einen Kronleuchter, der größer ist als meine Küche und eine Küche, von der Größe meiner Wohnung.

Zurück im Hotel, lesen wir unsere Fahrräder auf und machen uns auf dem Weg, zu unserem nächsten Nachtlager. Für diese Nacht hat Ernst eine Couch organisiert und wir schlafen bei Haley. Einer Amerikanerin, die es nach Dubai verschlagen hat. Die Fahrt dorthin ist extrem aufwendig. Das Verkkehrssystem in Dubai ist ganz klar für Autos ausgelegt. Nicht für Fußgänger und schon gar nicht für Radfahrer. So gibt es vermeintlich Fußwege, die plِtzlich auf dem Mittelstreifen einer Autobahn enden. Mehrmals endet unser Weg an einer Autobahn, über die es weit und breit keinen Übergang gibt. Unsere großzügig geplante Zeit, war bei weitem zu knapp bemessen. Als wir schlielich erneut an einer scheinbar unüberwindbaren Autobahn ankommen, rufen wir Haley an, doch auch sie hat keine Ahnung, wie man ohne Auto zu ihr kommen soll. Letztlich bitten wir jemanden mit einem Pick-Up uns das letzte Stück mitzunehmen. Für die etwa 19km haben wir schließlich über drei Stunden gebraucht. Mit Haley und ihrem Freund gehen wir essen, um dann relativ früh schlafen zu gehen.

Am nächsten morgen, machen wir unsere letzten Besorgungen und brechen schließlich am frühen Nachmittag auf, um unsere eigentliche Reise nach Maskat zu starten. Erneut stürzen wir uns in das verworrene Straßensystem Dubais. Erneut scheitern wir mehrmals an allerlei Hindernissen, bis wir kapitulieren. Wir entschließen uns, dass es offentischtlich keine Alternative zur Autobahn gibt und fahren auf dem Seitenstreifen der achtspurigen Autobahn aus Dubai raus. Mit einbrechender Dunkelheit erreichen wir die Grenze des Stadgebietes. Da aber parallel zur Autobahn ein Zaun verläuft und wir wenig Lust haben direkt neben der Autobahn zu zelten fahren wir noch weiter.Im Dunkeln geht es also entlang der Autobahn, doch der Zaun nimmt kein Ende. Als wir gerade beschließen, dass wir wohl keine Wahl haben und neben der Autobahn campen müssen, tut sich eine Lücke im Zaun auf. Wir stoßen auf ein paar Plantagenarbeiter, die dort ihre Unterkunft haben und uns freundlich aufnehmen. Eigentlich wollten wir nur bei ihnen zelten, aber sie lassen nichts anderes zu, als das wir in ihren Betten schlafen und sie dafür Vorliebe mit dem Boden nehmen.


Am nächsten morgen werden wir noch auf einen Tee eingeladen, bis die Arbeiter dann schließlich zügig aufbrechen. Wir schwingen uns auf die Räder, um in den nächsten Tag zu starten. Für uns der erste richtige Fahrradtag. Wo es nicht mehr nur noch darum geht die Stadt zu verlassen, sondern unserem Ziel entgegen zu streben. Wir fahren erneut entlang der Autobahn, die aber kleiner wird und weniger Verkehr führt. Während dieses Tages soll sich die Landschaft mehrmals stark wandeln. So passieren wir erst die dünige Sandwüste, die Dubai umgibt. Nachdem wir die Grenze zum Oman pasiert haben, نndert sich auch die Landschaft zu einer trockenen und steinigen Steppe, in der einige flache und dornige Büsche wachsen. Etwas später beschließen wir Mittagspause zu machen, in einem kleinen Restaurant, gibt es Hähnchen mit Reis. Die omanischen Preise, erweisen sich als ein ganzes Stück teurer, als die in Dubai, was aber immernoch günstig ist.

Einige Kilometer weiter geht es dann rechts ab in die Berge. Hier erwartet uns ein mondlandschaftنhnliches Gebirge, das stark an Vulkangestein erinnert. Zwischendurch überraschen jedoch immer wieder kleine Ansammlungen von Palmen. Offensichtlich Stellen, an denen in einer anderen Jahreszeit Wasser fließt. Wir nutzen eine der Oase, um nochmal eine längere Pause einzulegen, um dann einige Kilometer weiter ins Gebirge zu fahren und schließlich unser Zelt aufzuschlagen.



Am nächsten Morgen, werden wir von blِkenden Eseln geweckt, die sich in der Nähe unseres Lagers vergnügen. Wir schنlen uns aus den Schlafsنcken, frühstücken und starten in einen weiteren Tag durch das Gebirge. Der Wind ist recht stark und lنsst uns schlecht vorankommen, dafür trocknet er aber aus und auch die Sonne tut ihr bestes um uns etwas stنrker zu fordern. Als wir schließlich auf ein, sich im Bau befindliches, Luxusresort stoßen, beschließen wir frühzeitig Mittagspause zu machen. Wir unterhalten uns etwas mit den Arbeitern, die die Gebäude des Resorts errichten und kِönnen uns zur Pause dort breit machen. Im Schatten der dortigen Pavilions ruhen wir uns aus und schlafen eine Runde. Leider sind die Wasseranschlüsse noch nicht gelegt, so dass eine erhoffte Dusche ausfällt. Zum Abschluss der Mittagspause werden wir noch auf einen Tee eingeladen, nach dem es zur nächsten Wasserstation geht.



In Mahdah beladen wir uns erneut mit Wasser und kِnnen uns ein Eis. Außerdem erkundigen wir uns, wie weit es noch bis zum nächsten Ort ist. Etwa 30km bis nach Al Baraymi, dort gibt es sicher eine Dusche. Was eigentlich für den nächsten Tag geplant war wird also zum Tagesziel auserkoren. Gegen den Wind und trotz Sonne und Erschِpfung, fahren wir im „belgischen Kreisel“ dem Ort entgegen. Und erreichen, während die Sonne am Horizont verschwindet, Al Baraymi.

5 Kommentare:

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  2. Geil Mann! Endlich gehen "Pastas Abenteuer" weiter! Und auch noch mit Ernster Verstärkung...wieder mal beneidenswerte Erlebnisse - nur würde ichs aufm Fahrrad nicht packen...

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  3. Wow, da habt Ihr ja schon ordentlich etwas erlebt! Wünsche Euch noch viele weitere tolle Abenteuer und viel Rückenwind! ;-)))
    LG, Jana

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  4. Sehr schick. Für den Scheich hast du dich ja richtig in Schale geworfen - wie für unseren besten Kunden :-).

    Viel Spaß noch!

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  5. je weiter unten ich lese, vermisse ich das Wort "Autobahn" :-(((( Viel spass noch und komm' heil wieder. Danke für das Update.

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