Samstag, 25. Februar 2012

Immer gerade aus nach Ibri

Nachdem wir uns in Al Buraymi hauptsächlich damit beschäftigt haben uns die Bäuche voll zu schlagen, ging es von dort weiter. Wir mussten kurz nochmal in die VAE einreisen und ein paar Kilometer weiter zurück in den Oman. Das Problem war, dass wir bei unserem ersten Grenzübertritt keinen Ausreise- und keinen Einreisestempel bekommen haben. Also illegal im Oman waren. Bei der wiedereinreise führte das an der Grenze zu Diskussionen. Letztlich konnte wir aber erfolgreich die Behauptung aufstellen, dass wir von den VAE aus an die Grenze gekommen wären und wurden, wegen des fehlenden Ausreisestempels, dann dorthin "zurückgeschickt". Damit hatten wir uns nicht nur eine Menge Stress sondern auch einmal die Visagebühr gespart.
Kameltransporter sieht man öfters auf der Straße
Straßenverkehr in Al Ayn


In Al Ayn deckten wir uns nochmals mit Proviant ein und versorgten uns, bei der erneuten Einreise in den Oman, mit Touristeninformationen, zu denen auch eine sehr gute Karte vom Oman gehörte. Etwas was uns bis dahin gefehlt hat.
Nachdem meine Befürchtung schon war, dass sich an der Landschaft nach dem Gebirge nicht mehr viel ändern wurde, so gab es zunächst doch noch einige Abwechslungen zwischen Savanne und Wüste. Was aber bald zu einer stetigen Savanne werden sollte, die wenig Abwechslung bot. Die Mittagspause dieses Tages nutzten wir, um unsere Route, anhand der neuen Karte, zu überdenken. Wir fassen den Plan schon früher von der Hauptstraße abzuzweigen, um ins weniger befahrenere und abwechslungsreichere Gebirge zu kommen. Die Abzweigung bei Sunaynah, würden wir am Vormittag des nächsten Tages erreichen. Wir schlugen also nach etwa 70km unser Zelt auf und legten uns zwischen Sanddünnen zum Schlafen.
Eingedeckt mit Touristeninformationen



Am nächsten morgen wurden wir von der Polizei aufgescheucht. Diese gaben sich aber mit der Feststellung zufrieden, dass offensichtlich zwei Männer und nicht etwa ein gemischtes Päärchen,  gemeinsam Unterwegs sind. Ich male mir ein paar Szenarios aus, wie die Diskussion wohl verlaufen wäre, wenn wir eine Frau dabei gehabt hätten, komme aber zu keinem Ergebnis. Als wir die Abzweigung erreichen, stellt sich die erhoffte Straße als schlechte Sandpiste herraus. Wir wagen den Versuch und fahren einige hundert Meter, müssen jedoch frühzeitig kapitulieren. Das Vorankommen besteht mehr aus kräftezehrendem Schieben, als aus Fahren. Etwas enttäuscht kämpfen wir uns zurück zur Hauptstraße und fahren diese weiter entlang. Eine Möglichkeit früher als in Ibri von ihr abzuzweigen gibt es wohl nicht. Durch den Rückschlag und die immerwährend gleiche Landschaft, sinkt unsere Stimmung und Motivation langsam auf einen Tiefpunkt. Wir beschließen uns am nächsten Tag etwas Auszeit zu können und einen halben Tag Pause in Ibri zu machen. Der Gedanke, dass alles was wir an diesem Tag fahren, sich am nächsten Tag in einer längeren Pause wiederspiegelt motiviert wenigstens etwas. Bei der Suche nach einem Restaurant für die Mittagspause, stoßen wir erneut auf ein paar begeisterte Einheimische. Diese haben uns schon in Mahdah gesehen und sind jetzt um so begeistert uns persönlich zu treffen. Nach etwas Geplauder, müssen noch mit allen Kameras Bilder gemacht werden und dann gibt es Mittagessen. Nach der Pause treffen wir ein schweizer Päärchen, das mit dem Jeep unterwegs ist. Wir sprechen mit ihnen über die Straßenbedingungen und die Landschaften. Und sie versichern uns, dass es ab Ibri, wenn wir richtigen Gebirge fahren, wesentlich vielseitiger und schöner wird. Außerdem erhalten wir die wertvolle Information, dass jede Moschee (von denen es zahlreiche gibt) eine Waschgelegenheit hat. Das nutzen wir noch am selben Tag aus, als wir unser Zelt hinter einer Moschee aufbauen. Wir haben es soweit geschafft, dass es nur noch 27km bis Ibri sind.
Verzweifelung an der Sandpiste

Auch wilde Kamele sind keine Seltenheit

Diese werden jedoch am nächsten Tag zur Qual. Waren wir schon an einen leichten Gegenwind, der uns die letzten Tage begleitet hat, gewohnt so war er nun wesentlich stärker. Wir kämpften uns also erschöpft und mit leicht schlechter Laune Kilometer für Kilometer voran, bis wir letztlich vor uns die erhofften Häuser auftauchen sehen. Von den ersten Häusern, bis in den eigentlichen Ort, zieht sich die Strecke noch einige anstrengende Kilometer, bis wir uns schließlich erschöpft in einem Hotel breitmachen können.

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